Samsung Galaxy S24 im Test: So gut ist Samsungs neue S-Serie (2024)

Mit der S24-Serie hat Samsung nicht weniger als den Beginn einer neuen Ära versprochen. Nach dem einfachen Mobiltelefon der 80er Jahre und dem App-zentrierten Smartphone ab 2007 beginne 2024 das Zeitalter des "AI Phones" – also von Smartphones, die in ihrem Kern von künstlicher Intelligenz (Artificial Intelligence = AI) angetrieben werden. Wir haben die neue S-Serie im standardisierten Labor-Test unter die Lupe genommen. Markiert das Galaxy S24 wirklich den Beginn eines neuen Zeitalters?

Samsung-Handys bei Amazon

Amazon bietet Samsung viele Samsung-Modelle mit verlängerter Garantie an, die A-Serie meist mit 30 Monaten, die S-Serie sogar mit 36 Monaten Hersteller-Garantei. Allerdings gilt das nur, wenn der Verkäufer auch Amazon selbst ist. Zum Prime Day sind mehrere Angebote interessant. Das Galaxy A15 5G als absolutes Einstelgermodell für 149 Euro, die guten Mittelklasse-Modelle Galaxy A35 5G und Galaxy A55 5G für um die 300 Euro, das handliche Galaxy S23 mit AI-Funktionen und als Geheimtipp der S24-Serie das größere, aber nicht allzu teure Galaxy S24 Plus:

Wie im Vorjahr kommt die S24-Serie in drei Varianten mit unterschiedlichen Display-Diagonalen und Größen:

Das Design von S24 und S24 Plus ähnelt nur grob dem S23. S24 und S24 Plus unterscheiden sich optisch nur in der Größe. Beide Modelle sind in der Displaydiagonale einen 0,1 Zoll größer geworden als ihre Vorgänger (S24: 6,2 statt 6,1 Zoll; S24 Plus 6,7 statt 6,6 Zoll). So erinnern das Basismodell S24 und das S24 Plus noch etwas stärker an das kantige Rahmendesign des iPhone 14 (ohne die dezente Abrundung, die Apple beim iPhone 15 eingeführt hat). Im Praxis-Test gefiel die matte Oberfläche des Aluminium-Rahmens, wirkte im Vergleich zum S23 wertiger – doch das ist am Ende Geschmacksache. Titan gibt es nur im Ultra-Modell. Die Glas-Rückseiten aller Modelle sind matt. Bei Display- und Rückseiten-Glas wird beim S24 und S24 Plus Gorilla Glass Victus 2 verwendet, beim S24 Ultra kommt erstmals das neue Gorilla Armor Glass zum Einsatz. Die Grundfarben sind bei allen Modellen identisch (Gelb, Violett, Schwarz, Grau). Die Farben Gelb und Violett fallen beim Ultra als "Titanium"-Variante etwas dunkler aus.

Anders als im Vorjahr tragen nicht nur das Basismodell und die Plus-Variante, sondern auch das Ultra mit einem planen Display. Damit verabschiedet sich Samsung vorerst von seiner einstigen Weltinnovation, dem erstmals im Galaxy S6 Edge eingeführten Edge-Design. Nur der Rahmen selbst ist am Rand noch ein wenig abgerundet. Der erwartete Kummer über den Verlust des Edge-Designs blieb zumindest beim testenden Redakteur aus: Das Ultra sieht nach dieser subjektiven Meinung äußerst schick aus. Wertig sehen aber auch das S24 und S24 Plus aus.

Eine der wichtigsten Neuerungen dreht sich weder um KI noch um neue Hardware. Sondern um Nachhaltigkeit in Form eines Versprechens: Sage und schreibe sieben Jahre Updates will Samsung für seine neuen S24-Modelle garantieren. Das bedeutet: Wer jetzt ein Galaxy S24 mit Android 14 kauft, kann sich noch im Jahr 2031 das Update auf Android 21 erwarten – vorausgesetzt, Google spielt weiter jährliche neue Versionen seines Android-Betriebssystems aus. Mit dieser Update-Garantie zieht Samsung mit Google gleich, die ähnliches für die jüngsten Smartphones

und

versprachen. Doch Samsungs Ankündigung dürfte weitaus mehr Menschen betreffen.

Bei den Modellreihen S21, S22 und S23 gab es die beste Display-Technik stets nur für das Ultra-Modell. Die kleineren und günstigeren Varianten hatten dagegen eine weniger variable Bildwiederholrate und einfachere Technik. Nun aber hat Samsung sämtlichen S24-Modellen die gleiche hochwertige Display-Technik spendiert. Auch das Basismodell S24 und das S24 Plus bekommen somit endlich ein hochwertiges LTPO-Display und ebenso die in allen S24-Modellen von 1.750 auf 2.600 Nits gestiegene Helligkeit. Das ist enorm: In bisherigen Tests hatte bislang nur die iPhone-15-Pro-Serie die Grenze von 2.000 Candela je Quadratmeter (entspricht Nits) überschritten. Im Test lag dabei das kleine S24 mit einer gemessenen Maximalhelligkeit von bis zu 2.610 Candela je Quadratmeter sogar noch minimal vor dem S24 Plus (2.443 cd) und Ultra (2.445 cd) – die Unterschiede zwischen HDR- und normalen Darstellungen sind dabei gering. In der Sonne wird zudem der Kontrast erhöht. Im Direktvergleich bei gleißend hellem Licht waren die neuen Modelle im Praxis-Test durchweg besser ablesbar. Bei der Auflösung fällt das kleine S24 aus der Reihe. Es kommt nur auf Full HD+, während das S24 Plus gegenüber dem Vorgänger den Sprung auf QHD+ macht.

Die Kamera-Hardware von S24 und S24 Plus ist zumindest den technischen Daten nach identisch mit den Vorgängern. Es gibt drei Kameras auf der Rückseite:

Das S24 Ultra dagegen trägt die vom Vorgänger bekannte hochauflösende 200-Megapixel-Hauptkamera, denselben 12-MP-Ultraweitwinkel und das Dreifach-Tele mit 10 MP. Das zweite Tele aber vergrößert optisch nur noch fünffach, bekommt dafür statt 10 MP einen hochauflösenden 50-MP-Sensor. Damit sollen dann hochwertige Zoom-Aufnahmen nahtlos schon ab fünffacher Vergrößerung möglich sein. Ob sich bei der Fotoqualität auch bei den Basismodellen etwas getan hat, wird erst der Test zeigen.

Wie die technischen Daten erwarten lassen hat sich auch an der Bildqualität im Test unterm Strich wenig geändert. Die Kamera des Galaxy S24 macht in allen Situationen gute Aufnahmen. Zumindest im standardisierten Testverfahren aber gab es noch einige Veränderungen, die das Labor ermitteln konnte: Beim Zoom ist die Bildqualität mit vierfacher Vergrößerung minimal gesunken.

Die S24-Serie kann nicht nur HDR-Fotos mit erweitertem Kontrastumfang aufnehmen, sondern sie endlich auch im vollen Umfang in der Galeria-App auf dem internen Display anzeigen. Bilder sehen damit auf dem Handy kontraststärker, knackiger aus.

Bei der S23-Serie verbaute Samsung erstmals seit Langem in den Modellvarianten für Europa Snapdragon-Prozessoren des US-Herstellers Qualcomm, und zwar den aktuell schnellsten Android-Prozessor des Jahres 2023, den Snapdragon 8 Gen 2 in der für Samsung höher getakteten Variante "for Galaxy". Die Exynos-CPUs aus dem Hause Samsung hatten bei früheren Modellen oft den Ruf, zu viel Hitze zu entwickeln und teils schlecht zu performen. Den Nachfolger Snapdragon 8 Gen 3 findet man im Jahrgang 2024 allerdings nur im Ultra-Modell. Das normale Galaxy S24 und das S24 Plus müssen mit dem immerhin ebenfalls brandneuen Samsung-Prozessor Exynos 2400 auskommen. Bei Grafik-Leistung und neuronalen Rechenaufgaben, wie sie etwa bei KI genutzt werden, dürfte der Snapdragon etwas schneller sein. Im Praxis-Check fühlten sich beide schnell an und auch die Basismodelle sollen sämtliche KI-Funktionen nutzen können. Die ersten Benchmark-Tests zeigen dennoch eindeutig: Der Exynos-Prozessor ist langsamer als der Snapdragon, vor allem bei Grafikleistungen. Wer sich für Raytracing-Spiele auf dem Handy interessiert, sollte also zum Ultra greifen.

Der schnelle neue WLAN-Standard Wifi 7 findet sich nur im S24 Ultra. Das S24 und S24 Plus müssen mit dem Zwischenstandard Wifi 6E auskommen, der immerhin ebenfalls wie Wifi 7 den weniger überlasteten 6-Gigahertz-Bereich nutzen kann. In Sachen Funk bleibt ein kleiner, aber für manche wichtiger Unterschied zwischen Basis- und Plus-Modell bestehen. Das Basismodell hat kein UWB (Ultrabreitband). Damit sind einige spezielle Funktionen etwa zur auf wenige Zentimeter genauen Ortung des Schlüsselfinders Galaxy SmartTag 2 in Gebäuden nicht verfügbar. Abgesehen davon gibt es für UWB allerdings derzeit nur wenige Anwendungen. Für die Testnote bleibt dieser Makel des kleinen S24 ohne Auswirkungen.

Die Akkukapazität des S24 (4.000 Milliamperestunden (mAh) statt 3.900 mAh beim S23) und des S24 Plus (4.900 mAh statt 4.700 mAh beim S23 Plus) ist gewachsen, das S24 Ultra bleibt bei 5.000 mAh. Offenbar sind aber auch Hardware und Software sparsamer geworden, benötigen weniger Strom. Denn im Labor-Test legten sämtliche S24-Varianten bei der Akku-Laufzeit gegenüber ihren Vorgängern zu: Das normale S24 kam auf eine Laufzeit von knapp 13 Stunden im Dauerbetrieb (12:56 h), der Vorgänger kam nichtmal auf 10 Stunden (9:42 h). Die größeren Modelle S24 Plus (14 Stunden) und S24 Ultra (15:35 Stunden) erreichten sogar noch weitaus längere Laufzeiten. Für die Akkulaufzeit könnte sich also ein Griff zu einem der größeren Modelle lohnen.

Wenig hat sich dagegen bei der Ladeleistung getan: Das Basismodell verträgt weiter nur Ladeleistungen bis 25 Watt, nur das Plus und das Ultra sollen 45 Watt verarbeiten können. Beim S24 dauerte das komplette Aufladen des leeren Akkus satte 99 Minuten, nach 15 Minuten war der Akku zu 28 Prozent gefüllt. Die größeren Modelle schnitten hier trotz höherer maximaler Ladeleistung nur ein wenig besser ab, waren nach etwa 83 (Ultra) und 81 Minuten vollgetankt, kamen nach 15 Minuten auf einen Ladestand von 37 (S24 Ultra) beziehungsweise 40 Prozent (S24 Plus).

Mit dem S24 macht Samsung die künstliche Intelligenz (Englisch: Artificial Intelligence, AI) zum Zentrum einer neuen Smartphone-Generation. Die Funktion sind tief im System verankert, stammen teils von Samsung selbst, teils aus der Kooperation mit Google. Wichtig: Die Kernfunktionen wie Übersetzungen, Spracherkennung, Transkription, Zusammenfassung funktionieren rein lokal. Es werden keine Daten in der Cloud verarbeitet, das ganze funktioniert auch ohne Internetverbindung. Andere Dienste (etwa die aus der Kooperation mit Google) nutzen Cloud-Funktionen. Wichtig aber: Wer das nicht will, kann sämtliche Internetübertragungen der KI mit einem einzigen Ausschalter über alle Apps hinweg deaktivieren.

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Im Praxis-Test stellten wir zunächst einen Anruf in einem südkoreanischen Restaurant nach. Vor Aufbau des Anrufs wird dabei aus der ganz normalen Telefon-App die Funktion zur Live-Übersetzung gewählt. Danach folgt eine Abfrage der gewünschten Sprache und in Folge wird alles, was man sagt nach einer Pause von im Test rund 5 Sekunden übersetzt und in diesem Fall in Koreanisch übersetzt. Gleichzeitig wird alles in Text auf dem Bildschirm dargestellt. Ganz so wie in "Star Trek" klappte das allerdings nicht. Denn man hört nicht sofort die übersetzte Antwort, sondern zunächst die Originalstimme (in dem Fall Koreanisch), dann nach kurzer Pause die Übersetzung. Dennoch beeindruckte die Leistung: Auch in Gegenden, in denen niemand Englisch oder Deutsch spricht, kann man sich so mit fremden Menschen gut verständigen. Das Gegenüber benötigt dabei kein S24, jede Sprachverbindung geht. Beim Transkribieren und Übersetzen eines Interviews wurde der Text weitgehend korrekt erkannt, auch die Sprecher wurden jeder Aussage zugeordnet. Und für Lesefaule gibt es per Tipp eine inhaltliche Zusammenfassung des Gesagten. Die Bildbearbeitungs-Funktionen sind sehr praxisorientiert: Störende Objekte oder ungewollt ins Bild geratene Personen lassen sich entfernen, Spiegelungen etwa beim Fotografieren durch die Flugzeugfenster werden entfernt. Und ist das Bild schief, lässt es sich gerade drehen. Lücken im Rand kann die KI dann frei erdacht mit sinnvollem Bildinhalt ausfüllen. In solchen Fällen, wo die KI das Bild nicht bearbeitet, sondern sich neue Inhalte ausdenkt, wird das Foto mit einem KI-Wasserzeichen versehen, in Form eines Sternensymbols und einem Eintrag in den Dateiinformationen.

Überall steigen die Preise, doch das S24 und S24 Plus werden im Vergleich zum Vorgänger 50 Euro günstiger, zumindest wenn man nur den Preis der günstigsten Variante zugrunde legt. Zum Verkaufsstart am 31. Januar 2024 galten folgende Preise:

Zum Vergleich: Das S23 ging beim Verkaufsstart 2023 bei 949 Euro los, das S23 Plus bei 1.199 Euro und das S23 Ultra bei 1.399 Euro. Hinweis: Zwischenzeitlich gab es hinsichtlich der Speichervarianten des Plus-Modells etwas Verwirrung, weil unklar war, ob das S24+ auch mit 128 GB zu haben sei. Tatsächlich aber ist das Plus-Modell wie im Vorjahr nur mit 256 GB und 512 GB im Handel erhältlich.

Die Farben: Titanium Grau, Schwarz, Violett, Gelb. Im Online-Store von Samsung gibt es exklusive Farben: Titanium Hellblau, Hellgrün, Orange mit leichtem Brauneinschlag.

Rund ein halbes Jahr nach der Einführung ist das Galaxy S24 um mehr als 25 Prozent im Preis gefallen – selbst etablierte Händler wie Notebooksbilliger bieten es teils schon für rund 650 Euro an.

Das Basismodell der Galaxy-S24-Serie legt technisch mit einem helleren Display, einer deutlich längeren Akku-Laufzeit, einem schnelleren Prozessor und einer klaren Gehäuseform ordentlich drauf. Im Vergleich zum Vorgänger S23 ist es eine deutlich bessere Wahl. Auch mit 6,2-Zoll-Display bleibt das Galaxy S24 dabei eins der wenigen handlichen Spitzen-Android-Smartphones. Die wichtigsten Neuerungen aber sind die verlängerte Update-Garantie bis 2031 und die neuartigen KI-Funktionen. Wer sein S24 gut behandelt, dürfte lange Spaß damit haben. Aber Achtung: Der Trend geht zu größeren Geräten. Überlegen Sie also, ob Sie nicht doch zumindest aufs Plus-Modell wechseln. Das ist von der Displaygröße her zukunftstauglicher und der Akku hält noch länger. Wer große Displays nicht scheut und bereit ist, für die volle Technikpower ordentlich Geld auf den Tisch zu legen, greift zum S24 Ultra – das beim Erscheinen Ende Januar 2024 aus dem Stand Platz 1 der

eroberte.

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